Den letzten Tag in 2015 haben wir in Aguirre Spring verbracht. Das ist ein State Park (genauer gesagt ein „National Monument“) in der Nähe von Las Cruces in Neu Mexiko.
Wegen Schnee und Eis war der eigentliche Campground gesperrt, aber wir durften am Eingang zum Park kostenlos campieren. Zum Glück hatten wir noch Gas für die Heizung, denn es war ziemlich kalt.
Wir waren mutterseelenallein. Kein Mensch weit und breit außer den beiden „Hosts“, die den Park „bewachen“. Am Silvesterabend waren sie aber auch unterwegs und so feierten wir den Abschied von 2015 in aller Stille, alleine, mit einem guten Essen, etwas Wein und viel Gefühl.
Tagsüber wanderten wir durch den State Park, genossen die Ruhe und Einsamkeit und verabschiedeten das alte Jahr:
es wird – hoffentlich – besser als das turbulente vergangene Jahr.
For English press the button on the left.
Para español aprieta la banderita española a la izquierda.
Wir wünschen allen, die unseren Reiseblog verfolgen, und insbesondere natürlich all unseren lieben Freunden in der ganzen Welt einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Zufriedenheit, Gelassenheit, Gesundheit und Glück für alle, – das wäre schon was. Und vor allem ein Ende oder wenigsten den Anfang vom Ende all der Krisen, Konflikte, Kriege und Ungerechtigkeiten, der Gewalt und den Egoismen, die Europa und die Welt zur Zeit befallen haben, – vielleicht ist das eine naive Illusion, aber wenigstens eine, nach der wir uns alle sehnen.
Silvester verbringen wir in einem wunderschönen und abgelegenen State Park in der Nähe von Las Cruces, AZ, .Dort gibt es nichts außer Natur, und wir wollen dort ein paar Tage von der dauernden Fahrerei ausspannen.
„Natur“ ist etwas sehr Schönes, aber leider nicht sehr technologieverträglich. Es wird also wahrscheinlich weder Internet, noch ein Telefonnetz geben. Also seid bitte nicht beunruhigt, wenn der eine oder die andere an Neujahr mit uns Kontakt aufnehmen möchte und wir nicht reagieren.
Die Apus, die Berge, schützen uns und euch alle …
All unseren Freunden, die uns bis jetzt so herzlich in USA aufgenommen haben, allen, die uns aus der Ferne unterstützen oder an uns denken, wünschen wir alles mögliche Liebe im kommenden Jahr.
Da wir gerne bei den Walmart-Supermärkten übernachten, hatten wir uns auch für New Orleans einen herausgesucht. Und der lag nur ca. 1 km vom Latin Quarter entfernt. Irgendwie, dachten wir, kann man dann am Abend dann auch zu Fuß dorthin gehen.
Es kam anders: Wegen des stürmischen Wetters und weil wir wieder einmal die Entfernung unterschätzt hatten (trotz Navi etc.), kamen wir erst bei Dunkelheit in New Orleans an.
Heftiger Verkehr, schnelle Fahrerei auf den Stadtautobahnen, starke Windböen auf den endlosen Brücken, schlecht beleuchtete Fahrbahnen, schwierige Orientierung in der Nähe des Ziels machten uns zu schaffen. Mit Hilfe des Navis erreichten wir schließlich doch noch „unseren“ Walmart.
Auf den letzten Kilometern merkten wir schon, dass die Entscheidung für diesen Walmart vielleicht doch nicht die beste war. Wir kurvten durch ein ziemlich dunkles und verlassenes Viertel am Hafen und dachten schon, wir hätten uns verfahren, als der ersehnte Walmart endlich auftauchte.
Nach der ersten Erleichterung erfuhr Clemencia beim Manager des Supermarkts, dass dieser Walmart bereits um 22.00 Uhr schließt; (der erste und einzige Walmart, den wir bisher kennen, der nicht 24 Stunden geöffnet hat). Aber wir könnten trotzdem hier parken, wir sollten uns nur auf die andere Seite des Parkplatzes stellen, dort wo die Polizei-Station ist. Dort sei es sicher.
Wir wechselten also auf die andere Seite des Parkplatzes und ich „inspizierte“ die Polzeiinspektion. Da standen zwar jede Menge Polizeiautos, aber Polizisten waren nirgends zu sehen. Ich fand auch keinen Eingang in die Polizeistation, denn die war wie eine Festung nach allen Himmelsrichtungen abgesichert. Keine Tür, kein Hinweisschild, nur Warnungen, dass man sich nicht nähern solle. Wie mir Clemencia später erzählte, fühlte sie sich an Zeiten des Sendero Luminoso in Peru erinnert, als sich die Polizei ebenfalls in ihren Stationen verbarrikadierte.
Hin und wieder ging ein Stahltor auf und ein Polizeiwagen fuhr hinein oder heraus. Wir beratschlagten uns und blieben. Die vielen Videokameras gaben uns ein gewisses Gefühl der Sicherheit, auch wenn die Situation eher absurd erschien: Wir draußen, die Polizei drinnen.
Die Nacht verlief ruhig, bis auf die diversen Schiffs- und Polizeisirenen sowie Ambulanzen, die immer mal wieder unseren Schlaf störten. Aber so ist das nun mal mitten in einer Großstadt.
Am nächsten Morgen beschlossen wir, New Orleans zu verlassen. Die Stadt erschien uns abweisend und – zumindest für uns in unserem Camper – nicht geeignet. Wir drehten noch ein paar Runden durch das berühmte Quartier Latin (am frühen Morgen, alles war ruhig und friedlich) und verschwanden dann in Richtung Westen.
Her noch ein paar Aufnahmen von unserer „Besichtigungstour“ in New Orleans.
Gestern hatten wir noch Temperaturen um die 27 Grad, Celsius natürlich und haben das tolle Wetter am Strand in der Nähe von Panama City, FL genossen:
Heute nacht ist das Thermometer auf sage und schreibe 5 Grad gefallen.
Die Fahrt von New Orleans, LA, bis Beaumont, TX, war außerdem sehr stürmisch. Der Wettersturz kündigte sich an. Das Fahren war wegen der Sturmböen sehr anstrengend. Nördlich von uns gab es sogar etliche Tornados, die auch erheblichen Schaden anrichteten.
Gestern Abend waren wir etwas besorgt, aber im Laufe der Nacht beruhigte sich das Wetter und heute morgen scheint schon wieder die Sonne.
Trotzdem wollen wir jetzt zügig nach Westen fahren, wo das Wetter deutlich besser und vor allem ruhiger zu sein scheint.
Unser Ziel ist heute San Antonio.
Liebe Grüße an alle Freunde, die unsere Reise verfolgen.
Zu Weihnachten gehören natürlich auch Weihnachtslieder. Gemeinsam mit Maria und Hal versuchen wir uns erstmal irgendwie auf die Grundlagen unseres gemeinsamen „Auftritts“ zu einigen:
Und dann geben wir natürlich unser Bestes:
Dass Maria auch in einem richtigen Chor singt, hört man durchaus. Dass wir anderen dagegen Laien sind, leider auch.
Hal und Maria haben uns eingeladen, Weihnachten mit Ihnen zu verbringen. Wir freuen uns sehr über die Einladung und sind schon am 21. Dezember wieder in Gainesville.
Gemeinsam mit Eric, Hal’s Sohn und mit Maria verbringen wir den ersten Abend u.a. mit einer Partie Billiard. Hal hat ein großes Zimmer, in dem ein „ausgewachsener“ Billiardtisch steht.
Auf der Rückfahrt von den Keys nach Festland-Florida „vollendeten“ wir die ersten 10.000 km auf unserer Reise.
Nun sind wir zwar nicht unterwegs, um möglichst viele Kilometer zu fressen, aber irgendwie war das doch ein besonderer Moment und ich versuchte ihn per Kamera einzufangen.
Das ist zwar mehr oder weniger gelungen, aber zur Nachahmung nicht zu empfehlen. Bei über Tempo 100 und reichlich Böen vom Meer war das Ganze eine wacklige (und ziemlich unvorsichtige) Angelegenheit.
Aber schaut Euch selbst an, was dabei herausgekommen ist:
Übrigens: Bis jetzt macht unsere „Cajita de Música“ ohne Probleme mit. Allerdings haben wir durch Steinschlag leider schon zwei kleine Schäden an der Windschutzscheibe. Bei nächster Gelegenheit müssen wir das fachgerecht verkleben lassen, damit die Risse nicht größer werden.
O.K., Key West ist ein „Muss“, wenn man schon auf den Keys ist. Und so machten wir uns auf die lange Fahrt zur Südspitze der Inselkette.
Dort erwartete uns eine relativ kleine Stadt, die eigentlich einen etwas verschlafenen Eindruck machte. Aber vielleicht lag das auch nur an der Jahreszeit – kurz vor Weihnachten – oder an dem Stadtteil, den wir uns ausgesucht hatten.
Es war ein „alternativ“ wirkendes Viertel mit älteren Häusern, einem großen Friedhof, kleinen Geschäften und viel tropischem Grün. Uns gefiel es dort sehr gut:
Ja, und dann ist da natürlich auch noch das Hemingway Haus und Museum. Wer will, kann gerne mal einen Blick hineinwerfen:
Wer auf dem langen Weg nach Key-West einmal Lust auf ein richtig knuspriges Supermarkt-Hähnchen hat, sollte sich vielleicht einmal auf dem Parkplatz davor umschauen:
Die Hähnchen von Key West haben Tradition: In den dreißiger Jahren verbot die Stadt als letzte in den USA den Hahnenkampf. Und da niemand wusste, was man mit den Hähnen machen sollte, entließ man sie in die Freiheit. Gleichzeitig wurde die Region zu einem Vogelschutzgebiet erklärt. Das rettete die frei lebenden Hähne vor dem Schlachter und seitdem wird Key West von etlichen munter krähenden Federtieren bevölkert.
Da zum Fortbestand der Hähnchen auch die Hühner gehören, vermute ich mal, dass es auch frei lebende Hennen gibt. – Aber die haben wir nirgends gesehen.
Bevor die US 1 Anfang des letzten Jahrhunderts gebaut wurde, waren die Keys ganz sicher ein wunderschönes Paradies mit einer unberührten Natur. Auch heute gibt es noch eine ganze Reihe von State Parks, in denen Reste dieser Insel-Welt zwischen dem Atlantik und dem Golf von Mexiko bewahrt werden. Sie vermitteln einen Eindruck von der Schönheit und der Artenvielfalt, die diesen Teil der Welt einmal ausmachten.
Heute ist die US 1 natürlich nicht mehr wegzudenken. Sie ist die Lebensader der Keys und hat erst den Massentourismus ermöglicht, der Florida zu einer der bevorzugten Ferien- und Tourismus-Regionen in den USA gemacht hat. US 1 verbindet 40 Inseln und ist rund 200 km lang.
Auch wenn uns streckenweise das schlechte Gewissen des Umweltbewusstseins geplagt hat: Es ist einfach ein tolles Erlebnis, über den Overseas Highway zu rauschen, den warmen Fahrtwind zu spüren und (als Beifahrer) den Blick über die beiden Meere schweifen zu lassen:
Eigentlich wollen wir diesmal gar nicht in die Everglades. Aber durch den Süden Floridas zu fahren und nicht die Everglades besuchen, das passt auch nicht zusammen.
Also sind wir reingefahren. Und es hat sich gelohnt. Die Everglades sind eine einmalige Sumpflandschaft mit einer beeindruckenden Pflanzen- und Tierwelt.
Die Fauna kann man eigentlich immer bewundern. Bei der Fauna klappt es manchmal nicht so gut.
Das hängt vom Regen ab, von der Jahreszeit, vom „Jagdglück“ und von der Zeit, die man mitbringt, Zeit hätten wir genug gehabt, Glück hatten wir weniger und vor allem hat das Wetter nicht mitgespielt.
In diesem Jahr hat es im Winter wohl besonders viel geregnet. Und die Everglades waren voll mit Wasser. Das hat die Moskitos gefreut, die sich besonders heftig vermehrt haben, und auch die anderen Tiere, die es hier geben soll. Aber weil es überall Wasser gibt, haben die es nicht nötig, sich in den Gebieten herumzutreiben, in denen die Menschen unterwegs sind und die Moskitos brauchen nicht auszuschwärmen, die haben ja die Touristen in Flugweite.
Also, ich muss das jetzt die Konsequenzen nicht weiter erklären. Und natürlich war es ein Erlebnis, das sich gelohnt hat:
Tiere gibt es in Florida reichlich. Leider oft nur als „road kill“ auf den Highways, manchmal in den zahlreichen State- und Nationalparks (wenn man Glück hat und das Wetter passt), gelegentlich auch auf dem Campingplatz oder auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt (dazu mehr im nächsten Post).
In der Nähe von Marathon, auf halbem Weg nach Key West, gab es jedenfalls „Iguanas zum Frühstück“:
Auf dem Weg zu den Everglades im Süden von Florida haben wir eine Nacht im Big Cypress National Preserve Station gemacht.
Sobald die Nacht begann, wurden wir von einem Heer von Moskitos und kleinen Stechmücken heimgesucht; die kleinen „gnats“, wie sie auf Englisch heißen, konnten auch unsere Moskitonetze mühelos durchdringen und bescherten uns eine mehr als unruhige Nacht.
Dafür wurden wir durch eine wunderbare Abendstimmung entschädigt:
Nach Gainesville und unserer schönen Begegnung mit Hal und Maria fuhren wir an die Golfküste. Mehr oder weniger zufällig fanden wir die Keaton Beach. Kein typischer Sandstrand, eher etwas für Naturliebhaber und Sonnenuntergangsfreunde.
Also genau richtig für uns. Wir verbrachten hier drei Tage, feierten meinen Geburtstag und erfreuten uns einfach an Stille und Meer: