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In den knapp zwei Jahren, die wir mit unserer Caracola in Europa unterwegs waren, haben wir sehr viel erlebt.
Alltag in der Caracola
Das längste und intensivste Erlebnis für uns beide war sicher die Nähe und Enge in unserer Caracola. Immerhin haben wir auf knapp 16 Quadratmetern fast zwei Jahre zusammengelebt, – und gehen jetzt (im Oktober 2015) noch einmal für weitere zwei Jahre auf Reisen. Diesmal sind es nur 14 Qudratmeter. Wir sind gespannt, wie das werden wird.
Hier ein paar Eindrücke vom Leben zu zweit auf engstem Raum in unserer Caracola:
Wie man diese Enge aushält?
Wahrscheinlich liegt es daran, dass es innen im Auto zwar eng ist, aber außen liegt einem die Welt sozusagen zu Füßen. Und die wechselnden Landschaften und Menschen sorgen für immer neue Eindrücke. Außerdem mussten wir beide natürlich eine Menge an Kompromissbereitschaft mitbringen. Vor gelegentlichen Streits, auch heftigen, hat uns das allerdings nicht bewahrt.
Der Kontakt zu Menschen
Wenn man so lange zu zweit unterwegs ist, zeigt sich bald, wie wichtig der Kontakt zu anderen Menschen ist. Es reicht einfach nicht, sich „einfach“ nur gut zu verstehen. Man braucht auch den Austausch mit anderen Menschen. Und obwohl wir uns auf mehr oder weniger ausgetretenen Touristenfaden bewegt haben, ist es uns nicht schwergefallen, mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu kommen.
Städtebesichtigungen
Natürlich gab es auch viele Ort unterwegs, die wir nur einfach besichtigt haben. Meistens waren das die großen und bekannten sehenswerten Städte in Spanien. Manche nur ganz kurz, quasi „im Vorbeifahren“ besucht, andere bei einem etwas längeren Aufenthalt.
Dabei wurde uns klar, dass so ein Reisemobil für Stadtbesichtigungen nicht besonders gut geeignet ist. Meistens liegen Stell- oder Campingplätze (weit) außerhalb der großen Städte und oft sind die öffentlichen Verkehrsverbindungen nicht optimal.
Da wir außerdem mit unserer Wuayta unterwegs waren, mussten wir die größeren Städte oft getrennt und an verschiedenen Tagen besuchen, weil einer von uns mit dem Hund in der Caracola bleiben musste.
Das war manchmal etwas umständlich, aber wir haben eigentlich immer einen Weg gefunden, auch die großen Städte zu besichtigen.
Wirklich wohl gefühlt haben wir uns immer dort, wo wir in der freien Natur waren, zum Beispiel auf Teneriffa oder in den großen Nationalparks auf der spanischen Halbinsel.
Hier stellen wir einige Orte und Menschen vor, die uns besonders beeindruckt haben.
Tenerife (folgt)
Costa de la Luz (folgt)
Andalusien (folgt)
La Costa de la Luz (folgt)
Eine stürmische Überfahrt
Die Überfahrt von Cadiz nach Teneriffa war – gelinde gesagt – sehr bewegt: Windstärke 9, Wellen von 6 bis 8 Metern und das 24 Stunden lang. Die restlichen 24 Stunden versuchten wir uns an Deck ein wenig zu erholen:
Fotos/kurzes Video von der Überfahrt (folgt)
Am meisten hat wahrscheinlich Wuayta gelitten, denn wie sollte sie auch verstehen, dass Herrchen und Frauchen sie plötzlich in einen Käfig sperren, in dem sie die ganze Nacht wie verrückt herumgeschaukelt wird?
Wir waren jedenfalls alle drei fix und fertig, als wir an Weihnachten 2013 in Santa Cruz de Tenerife ankamen.
Die Zeit auf Teneriffa
Auf der „Insel der Glückseligen“ blieben wir vier Monate. Ursprünglich hatten wir mal vier Wochen geplant. Aber irgendwann merkten wir, dass die Zeit in unserem Leben keine große Rolle mehr spielt. Hin und wieder gibt es zwar noch Termine, die auch wir einhalten müssen (Hochzeiten gehören z.B. dazu oder die Abgabe der Steuererklärung), – aber sonst?
Wir genossen es intensiv, in unserer Caracola (dem Schneckenhaus) direkt am Strand zu leben, den Atlantik tag und nacht rauschen zu hören und neue Freunde zu finden.
(Beschriftete?) Fotos von Freunden auf Teneriffa (Tere, Elias …; Emanuele + Tochter, Götz, Sandra die Kinder von Martin und Kati etc.)
Für uns selbst ist mit jedem Foto natürlich eine wunderbare Erinnerung verknüpft. Aber vielleicht zeigen die glücklichen Gesichter auch dem flüchtigen Betrachter, dass wir dort eine schöne Zeit hatten:
In den vier Monaten am Strand, ganz in der Nähe von El Médano, gab es aber auch dramatische Momente:
Kurz nach Ankunft ertrank ein Surfer im Meer vor unserem Campingplatz; tage- und nächtelang hörten wir den Suchhubschrauber vor der Küste kreisen; der junge Mann aus der Ukraine hinterließ ein junge Frau und zwei Kinder; direkt vor dem Campingplatz wurde eine Frau angefahren und schwer verletzt; mit zwei Decken versuchten wir sie wenigstens vor der Kälte zu schützen, bis nach ca. 20 Minuten endlich ein Krankenwagen kam; Martin, der Vater unsere drei Lieblinge auf dem Zeltplatz (vgl. Foto) und sein Freund, ebenfalls Vater von drei Kindern, kamen in Seenot, als bei Martin vor der Montaña Roja ein Zugseil des Surfsegels riss und er ins Meer stürzte. Sein Freund, der im helfen wollte, und er wurden vom starken Wind immer weiter abgetrieben; zum Glück wurden sie von einem Motorboot gerettet, bevor der Rettungshubschrauber, der schon unterwegs war, sie überhaupt erreichte; vom Ufer aus verfolgten wir mit Ferngläsern die dramatische Rettungsaktion, – gemeinsam mit den beiden Ehefrauen; als die beiden später zum Campingplatz begracht wurden, war die Freude groß; in den Bergen verunglückte ein Wanderer (vermutlich) tödlich und konnte nicht gefunden werden; wir haben nicht mehr erfahren, was wirklich passiert ist.
Also ganz so friedlich und unbeschwert, wie die Werbung vermuten lässt, ist das Leben auf Teneriffa offensichtlich nicht.
Der Atlantik ist dort unten sehr bewegt, voller tückischer Strömungen und heftigen Winden ausgesetzt. Für die Surfer ein Paradies:
(Video mit den tanzenden Surfsegeln)
Für den durchschnittlichen Camper ist der Wind eher eine unbequeme Herausforderung: Von den vier Monaten waren drei so stürmisch, dass wir froh waren über jeden Tag, an dem der Wind uns einmal nicht von der Insel blasen wollte. Und die anderen drei Monate versuchten wir mit allen Tricks, uns ein windgeschütztes Eckchen zu schaffen.
Fotos von unseren diversen Versuchen, einen Windschutz zu errichten.
Ende April 2014 ging es zurück aufs Festland. Zurück dauErt die Fahrt mit der Fähre deutlich länger, insgesamt knapp 60 Stunden, weil sie noch mehrere Inseln „abklappert“ (Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote), bevor sie endlich nach Norden, Richtung Cadiz, in See sticht. Auch diese Überfahrt war sehr stürmisch.
Trotz aller landschaftlichen Schönheiten ist die Insel einfach zu beengt: Wenn man nicht gerade auf der Autobahn unterwegs ist, die mittlerweile um die gesamte Insel läuft, sind die Straßen extrem kurvig, oft steil, immer eng. Ein ewiges Gängewechseln und Herumkurbeln sind unvermeidlich. Ein Kreisverkehr „jagt“ den nächsten. Parkplätze sind oft Mangelware und bei den Autobahnausfahrten bilden sich lange Schlangen.
Beim Fahren übers Land entsteht eine innere Unruhe, die im Gegensatz steht zu dem freien Blick auf das offene Meer, den man fast überall genießen kann. Und nach einiger Zeit ist es unvermeidlich genau zu wissen, welcher Ort, welche Straßenbiegung, ja welcher Fels einem erwartet, egal. Wohin man gerade unterwegs ist. Jeder Panoramablick, so unvergleichlich schön er auch sein mag, wird alltäglich in der ständigen Wiederholung. Egal, an welcher Ecke der Insel man sich gerade aufhält, der Teide bedrängt einem mit seinem unverwechselbaren Profil. Man kann über ihn geradezu körperlich erfahren, was das Wort „omnipräsent“ meint.
(Fotos von der schönen Landschaft und vom Teide)
Und dann der Tourismus: Wir sind natürlich selbst Touristen, und ich möchte auch gar nicht auf die vielen Zehntausende von Menschen schimpfen, die ausgerechnet auf diesem Eiland (rund 2500 km ??? von Spaniens Südspitze entfernt) Urlaub machen. Wenn es einen Platz in Europa gibt, der auch mitten im Winter mit Sicherheit Sonne und Strand garantieren kann, das sind das die kanarischen Inseln. Aber die Folgen für Natur und Infrastruktur sind unübersehbar und beängstigend: Das formlose Häusermeer, das sich über große Flächen im Süden bis etwa auf die Höhe von … Grenadilla erstreckt, ist einfach abstoßend. Der Verkehr (s.o.) städtisch dicht und manchmal wie zur Hauptsaison auf deutschen Autobahnen. Die kanarischen Kultur? Allmählich am Verschwinden. Der Kommerz? Auf der Gewinnerseite. Der Tourismus? Absolut und dominierend. Spanisch? Eigentlich Nebensache, jeder spricht deutsch oder englisch?
Und die Canarios? Immer noch liebenswürdig, gesellig, hilfsbereit, freundlich. Eine Freude, mit ihnen zusammen zu sein.
Was haben wir sonst noch so gesehen und erlebt? Hier geht es zu den Orten, die uns – aus unterschiedlichen Gründen in besonderer Erinnerung geblieben sind:
Durch Andalusien
(ergänzen, insbesondere Olivera)
Zwei herausragende Ereignis auf unserer „Selbstfindungsreise“ waren die Hochzeit von Cesar und Carla und die Begegnung und Reise mit Clemencia Familie.
JW/Clea
Español
In den knapp zwei Jahren, die wir mit unserer Caracola in Europa unterwegs waren, haben wir sehr viel erlebt.
Alltag in der Caracola
Das längste und intensivste Erlebnis für uns beide war sicher die Nähe und Enge in unserer Caracola. Immerhin haben wir auf knapp 16 Quadratmetern fast zwei Jahre zusammengelebt, – und gehen jetzt (im Oktober 2015) noch einmal für weitere zwei Jahre auf Reisen. Diesmal sind es nur 14 Qudratmeter. Wir sind gespannt, wie das werden wird.
Hier ein paar Eindrücke vom Leben zu zweit auf engstem Raum in unserer Caracola:
Wie man diese Enge aushält?
Wahrscheinlich liegt es daran, dass es innen im Auto zwar eng ist, aber außen liegt einem die Welt sozusagen zu Füßen. Und die wechselnden Landschaften und Menschen sorgen für immer neue Eindrücke. Außerdem mussten wir beide natürlich eine Menge an Kompromissbereitschaft mitbringen. Vor gelegentlichen Streits, auch heftigen, hat uns das allerdings nicht bewahrt.
Der Kontakt zu Menschen
Wenn man so lange zu zweit unterwegs ist, zeigt sich bald, wie wichtig der Kontakt zu anderen Menschen ist. Es reicht einfach nicht, sich „einfach“ nur gut zu verstehen. Man braucht auch den Austausch mit anderen Menschen. Und obwohl wir uns auf mehr oder weniger ausgetretenen Touristenfaden bewegt haben, ist es uns nicht schwergefallen, mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu kommen.
Städtebesichtigungen
Natürlich gab es auch viele Ort unterwegs, die wir nur einfach besichtigt haben. Meistens waren das die großen und bekannten sehenswerten Städte in Spanien. Manche nur ganz kurz, quasi „im Vorbeifahren“ besucht, andere bei einem etwas längeren Aufenthalt.
Dabei wurde uns klar, dass so ein Reisemobil für Stadtbesichtigungen nicht besonders gut geeignet ist. Meistens liegen Stell- oder Campingplätze (weit) außerhalb der großen Städte und oft sind die öffentlichen Verkehrsverbindungen nicht optimal.
Da wir außerdem mit unserer Wuayta unterwegs waren, mussten wir die größeren Städte oft getrennt und an verschiedenen Tagen besuchen, weil einer von uns mit dem Hund in der Caracola bleiben musste.
Das war manchmal etwas umständlich, aber wir haben eigentlich immer einen Weg gefunden, auch die großen Städte zu besichtigen.
Wirklich wohl gefühlt haben wir uns immer dort, wo wir in der freien Natur waren, zum Beispiel auf Teneriffa oder in den großen Nationalparks auf der spanischen Halbinsel.
Hier stellen wir einige Orte und Menschen vor, die uns besonders beeindruckt haben.
Tenerife (folgt)
Costa de la Luz (folgt)
Andalusien (folgt)
La Costa de la Luz (folgt)
Eine stürmische Überfahrt
Die Überfahrt von Cadiz nach Teneriffa war – gelinde gesagt – sehr bewegt: Windstärke 9, Wellen von 6 bis 8 Metern und das 24 Stunden lang. Die restlichen 24 Stunden versuchten wir uns an Deck ein wenig zu erholen:
Fotos/kurzes Video von der Überfahrt (folgt)
Am meisten hat wahrscheinlich Wuayta gelitten, denn wie sollte sie auch verstehen, dass Herrchen und Frauchen sie plötzlich in einen Käfig sperren, in dem sie die ganze Nacht wie verrückt herumgeschaukelt wird?
Wir waren jedenfalls alle drei fix und fertig, als wir an Weihnachten 2013 in Santa Cruz de Tenerife ankamen.
Die Zeit auf Teneriffa
Auf der „Insel der Glückseligen“ blieben wir vier Monate. Ursprünglich hatten wir mal vier Wochen geplant. Aber irgendwann merkten wir, dass die Zeit in unserem Leben keine große Rolle mehr spielt. Hin und wieder gibt es zwar noch Termine, die auch wir einhalten müssen (Hochzeiten gehören z.B. dazu oder die Abgabe der Steuererklärung), – aber sonst?
Wir genossen es intensiv, in unserer Caracola (dem Schneckenhaus) direkt am Strand zu leben, den Atlantik tag und nacht rauschen zu hören und neue Freunde zu finden.
(Beschriftete?) Fotos von Freunden auf Teneriffa (Tere, Elias …; Emanuele + Tochter, Götz, Sandra die Kinder von Martin und Kati etc.)
Für uns selbst ist mit jedem Foto natürlich eine wunderbare Erinnerung verknüpft. Aber vielleicht zeigen die glücklichen Gesichter auch dem flüchtigen Betrachter, dass wir dort eine schöne Zeit hatten:
In den vier Monaten am Strand, ganz in der Nähe von El Médano, gab es aber auch dramatische Momente:
Kurz nach Ankunft ertrank ein Surfer im Meer vor unserem Campingplatz; tage- und nächtelang hörten wir den Suchhubschrauber vor der Küste kreisen; der junge Mann aus der Ukraine hinterließ ein junge Frau und zwei Kinder; direkt vor dem Campingplatz wurde eine Frau angefahren und schwer verletzt; mit zwei Decken versuchten wir sie wenigstens vor der Kälte zu schützen, bis nach ca. 20 Minuten endlich ein Krankenwagen kam; Martin, der Vater unsere drei Lieblinge auf dem Zeltplatz (vgl. Foto) und sein Freund, ebenfalls Vater von drei Kindern, kamen in Seenot, als bei Martin vor der Montaña Roja ein Zugseil des Surfsegels riss und er ins Meer stürzte. Sein Freund, der im helfen wollte, und er wurden vom starken Wind immer weiter abgetrieben; zum Glück wurden sie von einem Motorboot gerettet, bevor der Rettungshubschrauber, der schon unterwegs war, sie überhaupt erreichte; vom Ufer aus verfolgten wir mit Ferngläsern die dramatische Rettungsaktion, – gemeinsam mit den beiden Ehefrauen; als die beiden später zum Campingplatz begracht wurden, war die Freude groß; in den Bergen verunglückte ein Wanderer (vermutlich) tödlich und konnte nicht gefunden werden; wir haben nicht mehr erfahren, was wirklich passiert ist.
Also ganz so friedlich und unbeschwert, wie die Werbung vermuten lässt, ist das Leben auf Teneriffa offensichtlich nicht.
Der Atlantik ist dort unten sehr bewegt, voller tückischer Strömungen und heftigen Winden ausgesetzt. Für die Surfer ein Paradies:
(Video mit den tanzenden Surfsegeln)
Für den durchschnittlichen Camper ist der Wind eher eine unbequeme Herausforderung: Von den vier Monaten waren drei so stürmisch, dass wir froh waren über jeden Tag, an dem der Wind uns einmal nicht von der Insel blasen wollte. Und die anderen drei Monate versuchten wir mit allen Tricks, uns ein windgeschütztes Eckchen zu schaffen.
Fotos von unseren diversen Versuchen, einen Windschutz zu errichten.
Ende April 2014 ging es zurück aufs Festland. Zurück dauErt die Fahrt mit der Fähre deutlich länger, insgesamt knapp 60 Stunden, weil sie noch mehrere Inseln „abklappert“ (Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote), bevor sie endlich nach Norden, Richtung Cadiz, in See sticht. Auch diese Überfahrt war sehr stürmisch.
Trotz aller landschaftlichen Schönheiten ist die Insel einfach zu beengt: Wenn man nicht gerade auf der Autobahn unterwegs ist, die mittlerweile um die gesamte Insel läuft, sind die Straßen extrem kurvig, oft steil, immer eng. Ein ewiges Gängewechseln und Herumkurbeln sind unvermeidlich. Ein Kreisverkehr „jagt“ den nächsten. Parkplätze sind oft Mangelware und bei den Autobahnausfahrten bilden sich lange Schlangen.
Beim Fahren übers Land entsteht eine innere Unruhe, die im Gegensatz steht zu dem freien Blick auf das offene Meer, den man fast überall genießen kann. Und nach einiger Zeit ist es unvermeidlich genau zu wissen, welcher Ort, welche Straßenbiegung, ja welcher Fels einem erwartet, egal. Wohin man gerade unterwegs ist. Jeder Panoramablick, so unvergleichlich schön er auch sein mag, wird alltäglich in der ständigen Wiederholung. Egal, an welcher Ecke der Insel man sich gerade aufhält, der Teide bedrängt einem mit seinem unverwechselbaren Profil. Man kann über ihn geradezu körperlich erfahren, was das Wort „omnipräsent“ meint.
(Fotos von der schönen Landschaft und vom Teide)
Und dann der Tourismus: Wir sind natürlich selbst Touristen, und ich möchte auch gar nicht auf die vielen Zehntausende von Menschen schimpfen, die ausgerechnet auf diesem Eiland (rund 2500 km ??? von Spaniens Südspitze entfernt) Urlaub machen. Wenn es einen Platz in Europa gibt, der auch mitten im Winter mit Sicherheit Sonne und Strand garantieren kann, das sind das die kanarischen Inseln. Aber die Folgen für Natur und Infrastruktur sind unübersehbar und beängstigend: Das formlose Häusermeer, das sich über große Flächen im Süden bis etwa auf die Höhe von … Grenadilla erstreckt, ist einfach abstoßend. Der Verkehr (s.o.) städtisch dicht und manchmal wie zur Hauptsaison auf deutschen Autobahnen. Die kanarischen Kultur? Allmählich am Verschwinden. Der Kommerz? Auf der Gewinnerseite. Der Tourismus? Absolut und dominierend. Spanisch? Eigentlich Nebensache, jeder spricht deutsch oder englisch?
Und die Canarios? Immer noch liebenswürdig, gesellig, hilfsbereit, freundlich. Eine Freude, mit ihnen zusammen zu sein.
Was haben wir sonst noch so gesehen und erlebt? Hier geht es zu den Orten, die uns – aus unterschiedlichen Gründen in besonderer Erinnerung geblieben sind:
Durch Andalusien
(ergänzen, insbesondere Olivera)
Zwei herausragende Ereignis auf unserer „Selbstfindungsreise“ waren die Hochzeit von Cesar und Carla und die Begegnung und Reise mit Clemencia Familie.
JW/Clea
English
In den knapp zwei Jahren, die wir mit unserer Caracola in Europa unterwegs waren, haben wir sehr viel erlebt.
Alltag in der Caracola
Das längste und intensivste Erlebnis für uns beide war sicher die Nähe und Enge in unserer Caracola. Immerhin haben wir auf knapp 16 Quadratmetern fast zwei Jahre zusammengelebt, – und gehen jetzt (im Oktober 2015) noch einmal für weitere zwei Jahre auf Reisen. Diesmal sind es nur 14 Qudratmeter. Wir sind gespannt, wie das werden wird.
Hier ein paar Eindrücke vom Leben zu zweit auf engstem Raum in unserer Caracola:
Wie man diese Enge aushält?
Wahrscheinlich liegt es daran, dass es innen im Auto zwar eng ist, aber außen liegt einem die Welt sozusagen zu Füßen. Und die wechselnden Landschaften und Menschen sorgen für immer neue Eindrücke. Außerdem mussten wir beide natürlich eine Menge an Kompromissbereitschaft mitbringen. Vor gelegentlichen Streits, auch heftigen, hat uns das allerdings nicht bewahrt.
Der Kontakt zu Menschen
Wenn man so lange zu zweit unterwegs ist, zeigt sich bald, wie wichtig der Kontakt zu anderen Menschen ist. Es reicht einfach nicht, sich „einfach“ nur gut zu verstehen. Man braucht auch den Austausch mit anderen Menschen. Und obwohl wir uns auf mehr oder weniger ausgetretenen Touristenfaden bewegt haben, ist es uns nicht schwergefallen, mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu kommen.
Städtebesichtigungen
Natürlich gab es auch viele Ort unterwegs, die wir nur einfach besichtigt haben. Meistens waren das die großen und bekannten sehenswerten Städte in Spanien. Manche nur ganz kurz, quasi „im Vorbeifahren“ besucht, andere bei einem etwas längeren Aufenthalt.
Dabei wurde uns klar, dass so ein Reisemobil für Stadtbesichtigungen nicht besonders gut geeignet ist. Meistens liegen Stell- oder Campingplätze (weit) außerhalb der großen Städte und oft sind die öffentlichen Verkehrsverbindungen nicht optimal.
Da wir außerdem mit unserer Wuayta unterwegs waren, mussten wir die größeren Städte oft getrennt und an verschiedenen Tagen besuchen, weil einer von uns mit dem Hund in der Caracola bleiben musste.
Das war manchmal etwas umständlich, aber wir haben eigentlich immer einen Weg gefunden, auch die großen Städte zu besichtigen.
Wirklich wohl gefühlt haben wir uns immer dort, wo wir in der freien Natur waren, zum Beispiel auf Teneriffa oder in den großen Nationalparks auf der spanischen Halbinsel.
Hier stellen wir einige Orte und Menschen vor, die uns besonders beeindruckt haben.
Tenerife (folgt)
Costa de la Luz (folgt)
Andalusien (folgt)
La Costa de la Luz (folgt)
Eine stürmische Überfahrt
Die Überfahrt von Cadiz nach Teneriffa war – gelinde gesagt – sehr bewegt: Windstärke 9, Wellen von 6 bis 8 Metern und das 24 Stunden lang. Die restlichen 24 Stunden versuchten wir uns an Deck ein wenig zu erholen:
Fotos/kurzes Video von der Überfahrt (folgt)
Am meisten hat wahrscheinlich Wuayta gelitten, denn wie sollte sie auch verstehen, dass Herrchen und Frauchen sie plötzlich in einen Käfig sperren, in dem sie die ganze Nacht wie verrückt herumgeschaukelt wird?
Wir waren jedenfalls alle drei fix und fertig, als wir an Weihnachten 2013 in Santa Cruz de Tenerife ankamen.
Die Zeit auf Teneriffa
Auf der „Insel der Glückseligen“ blieben wir vier Monate. Ursprünglich hatten wir mal vier Wochen geplant. Aber irgendwann merkten wir, dass die Zeit in unserem Leben keine große Rolle mehr spielt. Hin und wieder gibt es zwar noch Termine, die auch wir einhalten müssen (Hochzeiten gehören z.B. dazu oder die Abgabe der Steuererklärung), – aber sonst?
Wir genossen es intensiv, in unserer Caracola (dem Schneckenhaus) direkt am Strand zu leben, den Atlantik tag und nacht rauschen zu hören und neue Freunde zu finden.
(Beschriftete?) Fotos von Freunden auf Teneriffa (Tere, Elias …; Emanuele + Tochter, Götz, Sandra die Kinder von Martin und Kati etc.)
Für uns selbst ist mit jedem Foto natürlich eine wunderbare Erinnerung verknüpft. Aber vielleicht zeigen die glücklichen Gesichter auch dem flüchtigen Betrachter, dass wir dort eine schöne Zeit hatten:
In den vier Monaten am Strand, ganz in der Nähe von El Médano, gab es aber auch dramatische Momente:
Kurz nach Ankunft ertrank ein Surfer im Meer vor unserem Campingplatz; tage- und nächtelang hörten wir den Suchhubschrauber vor der Küste kreisen; der junge Mann aus der Ukraine hinterließ ein junge Frau und zwei Kinder; direkt vor dem Campingplatz wurde eine Frau angefahren und schwer verletzt; mit zwei Decken versuchten wir sie wenigstens vor der Kälte zu schützen, bis nach ca. 20 Minuten endlich ein Krankenwagen kam; Martin, der Vater unsere drei Lieblinge auf dem Zeltplatz (vgl. Foto) und sein Freund, ebenfalls Vater von drei Kindern, kamen in Seenot, als bei Martin vor der Montaña Roja ein Zugseil des Surfsegels riss und er ins Meer stürzte. Sein Freund, der im helfen wollte, und er wurden vom starken Wind immer weiter abgetrieben; zum Glück wurden sie von einem Motorboot gerettet, bevor der Rettungshubschrauber, der schon unterwegs war, sie überhaupt erreichte; vom Ufer aus verfolgten wir mit Ferngläsern die dramatische Rettungsaktion, – gemeinsam mit den beiden Ehefrauen; als die beiden später zum Campingplatz begracht wurden, war die Freude groß; in den Bergen verunglückte ein Wanderer (vermutlich) tödlich und konnte nicht gefunden werden; wir haben nicht mehr erfahren, was wirklich passiert ist.
Also ganz so friedlich und unbeschwert, wie die Werbung vermuten lässt, ist das Leben auf Teneriffa offensichtlich nicht.
Der Atlantik ist dort unten sehr bewegt, voller tückischer Strömungen und heftigen Winden ausgesetzt. Für die Surfer ein Paradies:
(Video mit den tanzenden Surfsegeln)
Für den durchschnittlichen Camper ist der Wind eher eine unbequeme Herausforderung: Von den vier Monaten waren drei so stürmisch, dass wir froh waren über jeden Tag, an dem der Wind uns einmal nicht von der Insel blasen wollte. Und die anderen drei Monate versuchten wir mit allen Tricks, uns ein windgeschütztes Eckchen zu schaffen.
Fotos von unseren diversen Versuchen, einen Windschutz zu errichten.
Ende April 2014 ging es zurück aufs Festland. Zurück dauErt die Fahrt mit der Fähre deutlich länger, insgesamt knapp 60 Stunden, weil sie noch mehrere Inseln „abklappert“ (Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote), bevor sie endlich nach Norden, Richtung Cadiz, in See sticht. Auch diese Überfahrt war sehr stürmisch.
Trotz aller landschaftlichen Schönheiten ist die Insel einfach zu beengt: Wenn man nicht gerade auf der Autobahn unterwegs ist, die mittlerweile um die gesamte Insel läuft, sind die Straßen extrem kurvig, oft steil, immer eng. Ein ewiges Gängewechseln und Herumkurbeln sind unvermeidlich. Ein Kreisverkehr „jagt“ den nächsten. Parkplätze sind oft Mangelware und bei den Autobahnausfahrten bilden sich lange Schlangen.
Beim Fahren übers Land entsteht eine innere Unruhe, die im Gegensatz steht zu dem freien Blick auf das offene Meer, den man fast überall genießen kann. Und nach einiger Zeit ist es unvermeidlich genau zu wissen, welcher Ort, welche Straßenbiegung, ja welcher Fels einem erwartet, egal. Wohin man gerade unterwegs ist. Jeder Panoramablick, so unvergleichlich schön er auch sein mag, wird alltäglich in der ständigen Wiederholung. Egal, an welcher Ecke der Insel man sich gerade aufhält, der Teide bedrängt einem mit seinem unverwechselbaren Profil. Man kann über ihn geradezu körperlich erfahren, was das Wort „omnipräsent“ meint.
(Fotos von der schönen Landschaft und vom Teide)
Und dann der Tourismus: Wir sind natürlich selbst Touristen, und ich möchte auch gar nicht auf die vielen Zehntausende von Menschen schimpfen, die ausgerechnet auf diesem Eiland (rund 2500 km ??? von Spaniens Südspitze entfernt) Urlaub machen. Wenn es einen Platz in Europa gibt, der auch mitten im Winter mit Sicherheit Sonne und Strand garantieren kann, das sind das die kanarischen Inseln. Aber die Folgen für Natur und Infrastruktur sind unübersehbar und beängstigend: Das formlose Häusermeer, das sich über große Flächen im Süden bis etwa auf die Höhe von … Grenadilla erstreckt, ist einfach abstoßend. Der Verkehr (s.o.) städtisch dicht und manchmal wie zur Hauptsaison auf deutschen Autobahnen. Die kanarischen Kultur? Allmählich am Verschwinden. Der Kommerz? Auf der Gewinnerseite. Der Tourismus? Absolut und dominierend. Spanisch? Eigentlich Nebensache, jeder spricht deutsch oder englisch?
Und die Canarios? Immer noch liebenswürdig, gesellig, hilfsbereit, freundlich. Eine Freude, mit ihnen zusammen zu sein.
Was haben wir sonst noch so gesehen und erlebt? Hier geht es zu den Orten, die uns – aus unterschiedlichen Gründen in besonderer Erinnerung geblieben sind:
Durch Andalusien
(ergänzen, insbesondere Olivera)
Zwei herausragende Ereignis auf unserer „Selbstfindungsreise“ waren die Hochzeit von Cesar und Carla und die Begegnung und Reise mit Clemencia Familie.
JW/Clea